Das Lederstrumpf-Sammelalbum der Seifenfabrik Friedrich Steinfels
Schon mit ihrer ersten Kampagne eines Sammelalbums zur Faszination Afrikas, hatte die Firma grossen Erfolg. Allgemein lässt sich sagen, dass sie für Ihre Werbung von allem Anfang herausragenden Grafiker und Werber beschäftigte und keine Kosten scheute. Herbert Leupin, Niklaus Stöcklin, Jules Courvoisier, Otto Baumberger, Hans Aeschbach waren unter der Leitung von Werbeleiter Ernst Meier für das einheitliche visuelle Erscheinungsbild der Steinfels Produkte verantwortlich. Mit dem Slogan „Sammelt Steinfels-Bilder“ und dem Entscheid zur Herausgabe des Lederstrumpf-Albums landete die Firme einen regelrechten Coup und versetzte die Schweiz ins Sammelfieber. Mit dem schwedischen Illustrator und Maler Carl Lindeberg verpflichteten sie einen herausragenden Mann, der vor allem durch die Arbeiten für den Karl May Verlage in Radebeul/DE berühmt geworden ist.
Offenbar aus arbeitsrechtlichen Gründen wurde sein Name im Album in keiner Weise erwähnt. Trotz der Kriegsjahre, in welche die Kampagne hineingeriet wurde das Sammelalbum mit seinen 300 Bildern, durch die Firma Fretz, Grafische Betriebe in Zürich, in hervorragender, gebundener Qualität umgesetzt. Ab 1938 zierte das orange Konterfei des eingängigen Indianerhäuptlings u. A. Werbebriefmarken, Adressetiketten, Sticker, Verpackungen u.v.A. mehr. Durch den Erwerb des günstigen Sammelalbums wurde man automatisch zum Mitglied des schweizerischen Lederstrumpf-Club befördert.
Das begleitende, ausgeklügelte Belohnungssystem führte zu einem wahren Sammlerboom. Durch einsenden des vollen Albums konnten schöne, wertvolle Prämien abgeholt werden. So z. B. einen Kodak-Rollfilm-Fotoapparat, einen Lederfussball oder eine Familienkiste mit Steinfelsprodukten. Das Album wurde mit im unteren Eck gestempelten Bildern und der gewünschten Prämie zurück geschickt. Nicht auszudenken, was es bedeutete, alle diese tausenden Aquarell-Sammelbilder zu stempeln . . .
Wehe die Eltern wagten es, sich nicht mit „Zephyr“ zu rasieren oder mit Steinfelsprodukten zu waschen. Dann waren sie nicht mehr vor den Attacken der eigenen Indianerjungend sicher . . .
Dank Dr. Marc-André Steinfels besitzt das Museum Burghalde, CH-5600 Lenzburg im Rahmen der Sammlungen zur Industriekultur ein grosses Konvolut von historischen Verpackungen, Etiketten und Werbematerialien der Seifenfabrik Steinfels. www.museumburghalde.ch / www.seifi.ch
www.karl-may-wiki.de
Wikipedia
Museum Burghalde, CH-5600 Lenzburg
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Kurzbiografie J.F.Cooper, Verf. P. Kuhn