Die Schwitzhütte ist eine klassische, indianische Gruppenzeremonie. Je nach Gruppengrösse und Grösse der Schwitzhütte handelt es sich um eine recht aufwändige Zeremonie. Je mehr Teilnehmer bei den Vorbereitungen für die Schwitzhütte ihre Energie durch Arbeit mit rein geben, je stärker wird nachher die Energie in der Hütte spürbar. In keiner anderen Zeremonie sind die Elemente von Grosmutter Erde so urig, unmittelbar, stark und emotional erlebbar wie in einer Schwitzhütte. An der Schwitzhütte selbst sind alle Welten, alle Aspekte und Energien vertreten. Die Mineral-, Pflanzen-, Tier-, Menschen und Ahnenwelt. In die Schwitzhütte gehen wir für unsere Selbstheilung. Je nach Position die nun in der Hütte eingenommen wird, kann dann eben am Körper, den Emotionen, dem Verstand, an Visionen, an Expansion und Erleuchtung gearbeitet werden. Während vier Runden hat der Teilnehmer Gelegenheit an den unterschiedlichsten Aspekten und Vorgaben zu arbeiten. Dabei ist keine einzige Schwitzhütte gleich wie die andere. Das erklärt sich allein schon aus der unterschiedlichen Zusammensetzung der Teilnehmenden. In die Schwitzhütte geht man in der Regel mit einer Absicht (Intent) und mit Jägerenergie. Schwitzhütten können vom Ablauf her sehr unterschiedlich gestaltet sein. In der Regel wird jede Schwitzhüttenzeremonie von einem so genannten Tanzchef geleitet. Die Leitung einer Schwitzhütte erfordert grosse Erfahrung und eine Ausbildung auf diesem Bereich. Arbeit und Verantwortung beginnen mit dem Bereitstellen des Materials , dem Aufbau der Hütte, der Auswahl der Steine, dem schichten des Feuers, der Instruktion aller Teilnehmer und der Feuerleute. Sie verrichten Ihre Arbeit ausserhalb der Hütte, zugunsten der ganzen Gruppe. Es geht weiter mit der Durchführung der eigentlichen Zeremonie und endet mit dem Aufräumen von Material und Platz mit Hilfe der Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
In unseren Lagern praktizierten wir die Zentrumshütte, d.h. das
Steinloch für die glühenden Steine befindet sich in der Mitte. So haben alle Einsicht in das Geschehen im Zentrum. Die Energien sind zentriert und gehalten. Bevor sich ein Kind oder Jugendlicher
für oder gegen eine Schwitzhütte entschied, wurde ihm als Grundlage ausführlich Sinn, Zweck und Absicht erklärt. Eventuelle Fragen wurden geklärt. Die Kinder und Jugendlichen konnten beim Aufbau
helfen oder bei den Feuer-Leuten assistieren. Es war unser klares Ziel, die Schwitzhütte sanft aber kraftvoll zu gestalten, damit sie auch für
Anfänger zu einem schönen und eindrücklichen Erlebnis wurde.
Fotos: Peter Kuhn