Wir erzählen auch etwas über diejenigen Menschen, welche das Wissen hüten, lehren und damit heilen: Die Medizinfrauen, und -männer, Schamaninnen und Schamanen.
Seit den Uranfängen dieser Erde und damit unserer Geschichte gibt es Menschen auf diesem Planeten, die ein gespaltenes Leben führen und trotzdem mit beiden Beinen nicht nur fest auf dem Boden dieser Welt stehen, sondern gleichzeitig tief in einer jenseitigen Welt verwurzelt sind. Wir kennen sie als Schamanen, Magier, Heiler, Medizinleute bei den Indianervölkern und als Orakel. Der schönste Name dafür findet sich aber im Deutschen: Zauberer!
Seit dem erscheinen der Harry Potter-Bücher, oder dem Erscheinen von Filmen wie „Der Herr der Ringe“ von J.R.R. Tolkien, nimmt das Interesse an dieser vergessenen Dimension unseres Daseins, explosionsartig zu.
Schamanen sprechen die Sprache der Tiere. Sie können diese in ihrer Heilarbeit zu Verbündeten machen, die sie im Heilprozess unterstützen.
Der schamanische Bewusstseinswandel wird Gesellschaftsfähig! Die Rollen kehren sich um: Der Schamane wird zum Lehrer, der Forscher zum Schüler. Der Zauberer ist also heute kein wunderliches Studienobjekt mehr. Vielmehr ist er zum humanistischen Meister einer hoffnungslos materialistischen und rationalistischen Zivilisation aufgestiegen. Er wird nicht nur in esoterischen Kreisen zum Jungbrunnen und Urvater der Psychologie. Die Fähigkeit, seine Bewusstseinsstrukturen mit vielen psychologischen Techniken so zu verändern, um sich in andersartige Daseinsräumen zu bewegen, wird nicht zuletzt durch die Atomforschung, welche sich mit den Kleinstbauteilen und Zwischenräumen dieser Welt beschäftigt, immer mehr bestätigt.
Die SchamanInnen sind Wanderer zwischen den Welten. Schamanismus funktioniert rund um den Erdball mit den genau gleichen Methoden und Techniken. Eine Berufung zum Schamanismus ist sehr oft mit einer Extrem-Situation wie Krankheit, nicht selten psychischen Erkrankungen oder mit einer Nahtod-Erfahrung verbunden. Er ist keine „neue“ Religion und auch nicht die Belebung einer „alten“. Er gründet nicht auf einen Glauben, vielmehr auf die Ansammlung von viel praktischem Erfahrungswissen. Wissen wird durch das Tun erworben. Dieses Erfahrungswissen basiert auf dem Hintergrund, dass alles mit allem zusammenhängt und sich wechselseitig unterstützt, was letztlich Harmonie mit allen Dingen verlangt. Das wiederum führt zu der Einsicht, dass wir Kinder von Grossmutter Erde sind, dass unser Überleben von der Erde abhängt, dass die Erde selbst ein lebendiges Wesen ist – ein Organismus im grösseren Organismus des Universums.. Die menschliche Existenz ist nur eine von unzähligen Möglichkeiten. Schamanen wissen, dass der Mensch sehr privilegiert ist, denn er hat die Macht Dinge nach seinem freien Willen zu formen oder zu verändern . . .
Für den Schamanismus sind weder Gläubigkeit noch ein ausgeprägter intellektueller Verstand Vorbedingung. Seinem Wesen nach ist Schamanismus ausgesprochen individualistisch. Ziel ist eine Verbindung zwischen dem Individuum und der Natur, mit all ihren Existenzebenen, als aktive Unterstützung aller Lebensformen im wechselseitigen Bemühen um Selbstentfaltung und Wachstum bis zur spirituellen Evolution.
Unter Punkt 8 der Ethischen Wertmassstäbe der Indianervölker Nordamerikas lesen wir:
All die Rassen und Völker der Welt sind wie die verschiedenfarbigen Blumen einer Wiese. Alle sind schön. Als Kinder des Schöpfers müssen sie alle respektiert werden.
Siehe auch unter Verein/Statuten!
Leider haben wir Menschen der heutigen Industriegesellschaft kaum mehr eine wirkliche Beziehung zur Natur, Austausch oder Kontakt mit dem Lebenspuls unseres Planeten. Es fällt den meisten Menschen noch immer schwer, zu verstehen, dass es sich bei unserer Grossmutter Erde um einen lebenden Organismus handelt, der durchaus in der Lage ist auf Handlungen des Menschen zu reagieren! Viele Menschen sind aus dem Gleichgewicht. Dies hat fatale Folgen. Die Mineral-, Pflanzen-, Tier-, und Menschenwelt, ja der ganze Planet leidet und ist damit ernsthaft bedroht. Das Gleichgewicht kann nur durch einen wieder gewonnenen Respekt für die Natur, den Planeten Erde mit all seinen sichtbaren und unsichtbaren Existenzebenen hergestellt werden. Noch nie war das schamanische Wissen für die Nöte und Belange des normalen Menschen bedeutsamer als heute!
3 Varianten schamanischer Sprechstäbe an denen alle fünf Welten der fünf Elemente-Richtungen vertreten sind.
Unsere Absicht war klar: Wir wollten die jungen LagerteilnehmerInnen durch einfaches, praktisches Tun wiederum neu mit diesen Zusammenhängen bekannt machen. Das in ihnen schlummernde, verborgene Wissen aufwecken und ausprobieren ob es auch tatsächlich funktioniert? Dazu nützten wir einfachste schamanische Techniken wie Trommeln, Rasseln
Singen, Reisen zu den Krafttieren, Schilder malen, Bannsprüche, Schutztechniken, Zeremonien, u.v.A.m. Wir nützten dazu ebenso das indianische Medizinrad, gewissermassen als schamanische Landkarte, aber auch als Hilfsmittel zum Verständnis physischer, mentaler und spiritueller Realitäten.
Unsere Hoffnung: Die jungen Menschen sollten nicht wie wir 40 und mehr Jahre alt werden, bis sie die Auswirkungen ihres Tun und Handelns, für das Überleben dieses einmaligen Planeten Erde, erkennen können.