Seit Menschengedenken wird der Kreis oder das Rad als Orientierungsmittel verwendet. Sei es in der Astrologie, der Geografie, als Windrose und in vielen anderen Anwendungen. Das war auch bei den Indigenen Völkern Nord-, Mittel-, und Südamerikas nicht anders. Ganz anders verhält es sich aber mit deren Verwendung und dem Denkansatz. Die Erd- oder Medizinräder wie das uralte Symbol für Grossmutter Erde oder Lady Gaya hier bezeichnet wird, dient dem gleichen Zweck wie bei uns die Bibliotheken, nämlich der Ablage, Aufbewahrung und Weitergabe von Wissen. Seit jeher werden hier Kreise und Räder verwendet um die Wege und Weise des Universums in seiner Ganzheit zu lehren. Das grundlegende Erdrad schliesst immer auch das Zentrum mit ein. Dieses ergibt sich aus der Verbindung von Süd und Nord sowie West und Ost in der Senk- wie in der Waagrechten. Das heisst also, dass man es bei einem Viererrad immer mit fünf Energien zu tun hat. Dabei wird die Zentrumsenergie als Katalysatorenergie bezeichnet, d.h. es handelt sich in der Mitte von jedem Rad um eine reinere oder gesteigerte Form aller auf dem Rad angeordneten Energien. Dabei wird im Gegensatz zur Europäischen, Linearen Denkschule, die durch die Griechen begründet wurde, der Kreis als perfektes Abbild des Universums gesehen. Darauf gibt es weder Anfang noch Ende. Lediglich der Bezugspunkt kann sich ändern. Was auch immer an Wissen auf einem Rad abgelegt ist oder zugeordnet wird, es spielt überhaupt keine Rolle an welchem Punkt des Rades ich darauf einsteige, oder welche Richtung ich dabei einschlage. Ich bin immer richtig wenn ich die Bereitschaft habe, mich dabei selbst zu bewegen. Das Universum mit Rädern kennen zu lernen bietet uns die Möglichkeit wahrzunehmen, wie alle Lebens- und Erscheinungsformen uneingeschränkt Verbindung miteinander haben. Sie fliessen, verändern und erweitern sich nach dem universellen Gesetz: Alle Energie in Bewegung! Werden nun verschiedene Medizinräder mit verschiedenen Inhalten gewissermassen übereinander gelegt, kann ich im Grunde genommen jeden beliebigen Punkt des oberen mit einem Punkt des unteren Rades verbinden. Damit öffnen wir uns das Tor zu potentiellen Erkenntnissen die uns über das lineare Denken nur schwer oder gar nicht zugänglich sind.
In unseren Kinder- und Jugendlagern befassen wir uns in erster Linie mit den so genannten Erdrädern wie Elementerad, Mineralienrad, Pflanzenrad, Tierrad, Menschenrad, Ahnenrad und den Entsprechungen der Elemente im Menschen. Jede Teilnehmerin, jeder Teilnehmer wird in eine Richtungsgruppe, also Westen, Süden, Norden oder Osten eingeteilt. Zugleich ist das Ihr Familien-Clan in dem sie nebst dem übrigen Programm die meiste Zeit verbringen. In dieser Richtungsgruppe werden sie nun auf spielerische Art und Weise mit den Eigenschaften, Zuordnungen, Energien und Qualitäten Ihrer Richtungsgruppe vertraut gemacht.
Kommt jemand mehrere Jahre in unsere tipilager-ch wird er jedes Folgejahr in eine andere
Richtungsgruppe eingeteilt! So wird im Laufe der Zeit das ganze Rad abgewandert und alles damit verbundene Wissen vermittelt. Verschiedene Werkarbeiten, einfache Zeremonien,
Schwitzhütten, indianische Lieder aber auch eine Fülle von Alltagsaktivitäten wie zum Beispiel das Leben im Tipi, unterstützen das aktive Verstehen und Begreifen dieser Wissensräder.
Unser Vereinssignet zeigt im Hintergrund das Erdrad und darauf im Vordergrund die Tipis. Symbolisch will das nichts anderes heissen, als dass wir versuchen unseren Lagerteilnehmern den Zusammenhang klar zu machen, dass wir Menschen unseren Körper ganz den Elementen der Erdenmutter und unseren Geist (Spirit) ganz dem grossen Schöpfergeist zu verdanken haben. Die Fähigkeit jedes Einzelnen, sich mit der Erde eins zu fühlen, hängt von der Vertrautheit mit den einzelnen Elementen Erde, Wasser, Luft, Feuer und dem Alles + Nichts im Zentrum ab. Erst wenn wir erkennen, dass unser Menschsein aus den analogen Elementen Körper, Emotionen, Verstand, Geist und dem Freien Willen + Sexualität besteht, verstehen wir, dass es keine Getrenntheit gibt. Alles ist eins. Wir sind Eins mit der Erde und dem Universum. Das bestästigen auch viele Forschungsresultate verschiedenster Wissenschaftsrichtungen immer deutlicher!
Die Heilung unserer Grossmutter – der Erde - wartet darauf, dass wir uns dieses Zusammenhangs erinnern. Erst wenn wir uns nicht mehr als getrennt sehen oder empfinden, erkennen wir, dass das, was wir aussen sehen, das wieder-spiegelt, was innen ist – und dann hören wir auch auf, die Erde und damit uns selbst zu verletzten.
Wer unsere Fünferserie Elementekarten besitzt, kann sich mit den
Rückseitentexten ein Paradigmenrad legen. Damit hat man einen guten Überblick über die Urkräfte und Manifestationen der fünf Richtungen. Die Kartenserie kann in unserem Shop gekauft
werden.
Karten-Serie der Fünf Richtungen zur Bewerbung der neuen Vereins-Website www.tipilager.ch,
geschaffen von Adrian Heydecker 2002.
Idee, Fotografie und Gestaltung: Peter Kuhn
Fotos: Peter Kuhn